Was ist eine Palliativ- / Hospizbehandlung?

Palliativmedizin ist die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer progredienten, weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung zu der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf kurative Behandlung anspricht und die Beherrschung der Schmerzen, anderer Krankheitsbeschwerden, psychologischer, sozialer und spiritueller Probleme höchste Priorität besitzt (WHO-Definition). Dabei werden die Bedürfnisse der Familie vor und nach dem Tod des Patienten berücksichtigt.

Die Ansätze der Palliativmedizin beschränken sich dabei nicht nur auf die letzte Lebensphase, sondern sind von ihren Grundsätzen her auch in vorangehenden Krankheitsstadien zusammen mit der kausalen Therapie – Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie usw. – anwendbar.

Palliative Ziele werden in verschiedenen Organisationen im ambulanten und stationären Bereich angewandt. Schwerstkranke Patienten, deren Behandlung im ambulanten Bereich nicht mehr zufriedenstellend gewährleistet werden kann, finden optimale Versorgung (psychosoziale Betreuung, medizinische und pflegerische Maßnahmen z. B. Verbandswechsel, Infusionen, Injektionen, Schmerzmittelpumpen u.a.m.) in Palliativstationen und stationären Hospizen, denen ein multidisziplinäres Team von Pflegern, Ärzten, Psychologen/Psychotherapeuten, Sozialarbeitern und Seelsorgern angehört.

Vor allem auch Hospizvereine und Laiengruppen unterstützen ehrenamtlich durch ihre Arbeit die schwere Lebensphase von Patienten und Angehörigen durch aktive Mithilfe und Begleitung, z. B. in „Trauergruppen“.

Ambulante Dienste helfen zusammen mit dem Palliativteam, dass Patienten den letzten Lebensabschnitt bei entsprechender Symptomfreiheit (Schmerz, Übelkeit, usw.) im gewohnten häuslichen Umfeld verbringen können.

Der Hospiz- und Palliativgedanke hat sich in Deutschland erst in den späten 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt und ist inzwischen fester Bestandteil unseres medizinischen Handelns und medizinischer Ausbildung.

Ziel der Palliativ-/Hospizbehandlung ist die Verbesserung oder Erhaltung der Lebensqualität, nicht Lebensverlängerung um jeden Preis. Palliativmedizin und Hospizidee stellen ein Gesamtkonzept dar, das sich aus folgenden Inhalten zusammensetzt:

  • Optimale Schmerztherapie und Symptomkontrolle
  • Integration der psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse der Patienten, der Angehörigen und des Behandlungsteams sowohl in der Phase der Erkrankung als auch beim Sterben des Patienten und in der Zeit danach
  • Kompetenz in wichtigen Fragen der Kommunikation und Ethik
  • Akzeptanz des Todes als Teil des Lebens

Durch eine eindeutige Bejahung des Lebens soll der Tod weder beschleunigt noch
hinausgezögert werden.

Palliativmedizin ist eine eindeutige Absage an die aktive Sterbehilfe.

Dr. med. Rudolf Brachmann

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